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Penan verlangen Anerkennung ihrer nomadischen Lebensweise

08.06.2018
Penan verlangen Anerkennung ihrer nomadischen Lebensweise


Die Penan sprechen sich gegen ihre Diskriminierung als Jäger und Sammler aus: Das Gesetz sollte nicht nur Rechte auf Ackerland, sondern auch auf Wald anerkennen.


Die Penan aus dem malaysischen Borneo wenden sich an ihre Regierung und fordern die Anerkennung ihres Rechts auf Land, auf dem sie seit Jahrhunderten als Nomaden leben. Im vergangenen Jahr hat das Bundesgericht von Malaysia indigenen Gemeinschaften das Recht auf Waldbesitz verweigert und nur Landtitel für Ackerland anerkannt.

In einem Brief an die Regierung des malaysischen Staates Sarawak äußern 26 Penan-Führer ihre Besorgnis darüber, dass ihre traditionelle nomadische Lebensgrundlage nicht anerkannt wird, da diese nicht auf der Landwirtschaft beruhe: "Wir fühlen uns von den Gesetzen des Staates, die uns das Recht auf unsere traditionell genutzten Wälder und unser Territorium verweigern, zutiefst vernachlässigt."

Forscher haben das territoriale Konzept der Penan "Tana Pengurip" dokumentiert, welches das Jagd- und Futtergebiet einer Penan-Gemeinde eingrenzt. Die Ende 2017 veröffentlichten Penan Community Maps sind ein weiterer Beweis für die Lebensweise der Penan und ihre Abhängigkeit von Waldressourcen wie beispielsweise der Sagopalme.

Indigene Gemeinschaften aus Sarawak fordern, dass die Iban-Konzepte des kommunalen Waldreservats und des territorialen Bereichs in den Gesetzen des Bundesstaates anerkannt werden. Noch in diesem Jahr wird die Regierung von Sarawak bekannt geben, wie sie mit diesem Konflikt umgehen will. Nun fordern die Penan, dass ihre nomadische Lebensweise in den Gesetzen ebenfalls berücksichtigt wird.

In dem Schreiben wendeten sich die Penan an den Ministerpräsidenten Abang Johari sowie an den stellvertretenden Ministerpräsidenten Douglas Uggah, der für die Angelegenheit zuständig ist: "Wir bitten Sie, Ihr Bestes zu tun, um sicherzustellen, dass die Gesetze von Sarawak in Zukunft die verschiedenen indigenen Territorialkonzepte widerspiegeln und den Landbesitz nicht auf Ackerland reduzieren. Nur wenn die Gesellschaft unsere Rechte respektiert, können wir vollwertige Bürger dieses Landes sein und zur Entwicklung des Landes beitragen."



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