Umweltstudie belegt einzigartige Artenvielfalt von Svydovets-Massiv

Wissenschaftler sehen Urwälder durch Mega-Projekt in Gefahr

Das Svydovets-Massiv in den ukrainischen Waldkarpaten beheimatet einige der letzten Buchenurwälder Europas. Dieses Gebiet ist durch ein geplantes Mega-Skiresort, hinter dem die beiden Oligarchen Igor Kolomoiski und Gennadi Bogoliubow stehen, in Gefahr. Ein Team von ukrainischen Wissenschaftlern hat nun erstmals die Auswirkungen des Mega-Projekts auf das Ökosystem in Svydovets untersucht. Erste Resultate liegen vor, die komplette Studie wird voraussichtlich im September 2020 veröffentlicht.


Dr. Bohdan Prots vom Nationalmuseum für Naturgeschichte, koordiniert die Studie: «Wir haben 169 bedrohte Tier- und Pflanzenarten auf einer relativ kleinen Fläche in Svydovets entdeckt. Die Umsetzung dieses Projekts hätte katastrophale Folgen für ihren Lebensraum. So würden nicht nur die Wanderkorridore bedrohter Wildtiere wie Braunbär, Luchs und Wolf zerstört, sondern auch etwa 400 Hektaren Urwald für den Tourismuskomplex geopfert werden.»


Die wissenschaftlichen Fakten sind klar: Das Svydovets-Massiv muss vor einer grossflächigen Überbauung geschützt werden. Der politische Einfluss der Oligarchen in der Ukraine ist jedoch gross. Daher braucht es ein starkes internationales Netzwerk, um die die einzigartige Naturlandschaft von Svydovets zu retten. Der Bruno Manser Fonds unterstützt die lokale Free Svydovets Bewegung, die sich für eine ökologische Entwicklung der Region in enger Zusammenarbeit mit der Lokalbevölkerung engagiert.

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