Bruno Manser Fonds lobbyiert in Brüssel

Diese Woche hat sich eine ukrainische Delegation gemeinsam mit dem Bruno Manser Fonds mit EU-Abgeordneten in Brüssel getroffen, um gegen den geplanten Bau eines Mega-Skiresorts zu mobilisieren. Mehrere Hundert Hektaren Primärwald sind gefährdet. Der mutmasslich hinter dem Projekt stehende ukrainische Oligarch lebt in Genf.

Eine breite zivilgesellschaftliche Allianz aus der Ukraine, der EU und der Schweiz hat sich diese Woche mit den EU-Abgeordneten Michael Gahler (CDU) und Rebecca Harms (Die Grünen) in Brüssel getroffen. Das europäische Parlament wurde aufgerufen, sich im Rahmen der bilateralen Verhandlungen mit der Ukraine für den Erhalt der bedrohten Waldkarpaten einzusetzen.

Konkret gefordert wird ein Engagement gegen den Bau eines Mega-Skiresorts im Svydovets-Massiv in der Region Transkarpatien. Das gigantische Projekt verstösst gegen mehrere von der Ukraine ratifizierte internationale Konventionen.

Svydovets liegt im Herzen der Karpaten und beheimatet 94 bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Der Ökologe Tymur Bedernichek betonte im Gespräch mit den EU-Parlamentariern: „Der geplante Bau des Ski-Resorts würde nicht nur mehrere Hundert Hektaren Primärwälder zerstören, sondern hätte auch massive negative Auswirkungen auf die Nachbarstaaten Ungarn und Rumänien durch den Eingriff in den Wasserhaushalt der Theiss.“

Das von den Umweltverbänden bekämpfte Projekt wird von einer anonymen Investorengruppe vorangetrieben, hinter welcher der in Genf domizilierte Oligarch Igor Kolomoisky vermutet wird.

Im Juli veröffentlichte die britische NGO EarthSight einen Bericht über Korruption im ukrainischen Forstsektor und den Import von illegalem Holz in die EU. Transkarpatien ist eine der am stärksten betroffenen Regionen bezüglich Abholzung. Beteiligt am lukrativen Geschäft mit ukrainischem Holz sind europäische Holzunternehmen wie Egger, Schweighofer, Krono Span und Swiss Krono.

Die aus lokalen Aktivisten, Juristinnen und Wissenschaftlern besthende ukrainische Delegation wird heute in die Schweiz reisen und am Freitag für Medienanfragen zur Verfügung stehen.

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